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Contextual Inquiry

Hannes Fritz
October 03, 2011

Contextual Inquiry

Exploration of the usability engineering method »contextual inquiry« and exemplary application. Tips and tricks for later use.

Summersemester 2009 – HdM Stuttgart, Information Design

Hannes Fritz

October 03, 2011
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Transcript

  1. Contextual Inquiry | Usability Engineering Methods | Jan-Christoph Borchardt & Hannes Fritz
    Contextual Inquiry
    Übersicht
    1. Theorie
    2. Arbeitsschritte
    3. Arbeitsweise der Nutzer
    4. Beurteilung der Methode
    5. Tipps

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  2. Contextual Inquiry | Usability Engineering Methods | Jan-Christoph Borchardt & Hannes Fritz
    1. Theorie
    Go where the customer works,
    observe the customer as he or she works,
    and talk to the customer about the work.
    – Beyer & Holtzblatt (1998, S. 41)
    »

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  3. Contextual Inquiry | Usability Engineering Methods | Jan-Christoph Borchardt & Hannes Fritz
    1. Theorie
    Einordnung
    • gehört zur Analysephase des benutzerzentrierten Gestaltens
    • spezielle Interviewtechnik
    • qualitativ, nicht quantitativ
    Vier Kernprinzipien
    1. Verstehen des Benutzungskontextes
    2. Benutzer ist Partner im Designprozess
    3. Interpretation der Aktionen
    4. Setzung eines Schwerpunktes

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  4. Contextual Inquiry | Usability Engineering Methods | Jan-Christoph Borchardt & Hannes Fritz
    1. Theorie
    Zielsetzung
    Sammlung von Informationen über
    • Abläufe
    · Aufgabenreihenfolge, Sequence- / Workflow-Model
    • benutzte Werkzeuge
    · Software, sonstige Arbeitsmittel (Notizen)
    • Umwelteinflüsse
    · Arbeitsplatz, Umgebung
    • Interaktionsweise
    · Schnittstellen zu Personen, anderen Programmen

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  5. Contextual Inquiry | Usability Engineering Methods | Jan-Christoph Borchardt & Hannes Fritz
    1. Theorie
    Einsatzbereich
    • geschieht am Anfang des Entwicklungsprozesses
    · bevor Technologien entwickelt worden sind
    · bevor Lösungen vorgeschlagen worden sind
    • aber auch für Redesign nützlich

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  6. Contextual Inquiry | Usability Engineering Methods | Jan-Christoph Borchardt & Hannes Fritz
    1. Theorie
    Beziehungsmodelle
    • Lehrer – Auszubildender
    · Lernen durch Beobachten
    · Lehrer beschreibt Tätigkeit ohne darüber nachdenken zu müssen
    • Partnerschaft
    · Erweiterung des Lehrer-Auszubildender-Verhältnisses
    · Partner diskutieren über Details der Arbeitsabläufe

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  7. Contextual Inquiry | Usability Engineering Methods | Jan-Christoph Borchardt & Hannes Fritz
    1. Theorie
    Beziehungsmodelle
    Zu vermeiden sind:
    • Interviewter – Interviewer
    · betrachtet die Arbeitsweise nicht im Kontext
    • Anfänger – Experte
    · nur der Benutzer ist Experte auf seinem Gebiet
    • Gastgeber – Gast
    · Integration ins Umfeld, nicht Fokus der Aufmerksamkeit
    • Testperson – Big Brother
    · keine Kritik oder Evaluation der Arbeit

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  8. Contextual Inquiry | Usability Engineering Methods | Jan-Christoph Borchardt & Hannes Fritz
    2. Arbeitsschritte
    Planung
    • Zielgruppe festlegen
    · demografische Daten
    · Erfahrung mit der Materie
    · übliche Aufgaben & Werkzeuge
    · spezielle Aufgaben & Werkzeuge
    • Testpersonen finden
    · Beyer & Holtzblatt empfehlen 15-20
    • Termine festlegen
    · Dauer etwa 1-3 Stunden

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  9. Contextual Inquiry | Usability Engineering Methods | Jan-Christoph Borchardt & Hannes Fritz
    2. Arbeitsschritte
    Planung
    • Einarbeiten in Materie
    · nötig für korrekte Analyse
    · Arbeitsbereich kennenlernen
    • Szenarios entwickeln
    · Erwartungen aufstellen
    · trotzdem nicht auf Szenarios beharren
    · unerwartete Arbeitsweise als Anhaltspunkt

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  10. Contextual Inquiry | Usability Engineering Methods | Jan-Christoph Borchardt & Hannes Fritz
    2. Arbeitsschritte
    unsere Planung
    • Thema: Benutzung von Moodle
    • verschiedene Rollen:
    · 1 durchschnittlicher Nutzer
    · 1 Computer-affiner Nutzer
    · 1 Administrator
    • Einarbeiten in Materie
    · entfiel, da Umgebung bekannt
    • Szenarios entwickeln
    · Kommunikationswege
    · Informationssuche

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  11. Contextual Inquiry | Usability Engineering Methods | Jan-Christoph Borchardt & Hannes Fritz
    2. Arbeitsschritte
    Durchführung
    • Einführung
    · System / Vorgehensweise erklären
    · Rollen klar machen
    • Kennenlernen
    · Person / Rolle / Tätigkeiten
    • Beobachtung
    · nachfragen bei Unklarheiten
    • Abschluss der Befragung

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  12. Contextual Inquiry | Usability Engineering Methods | Jan-Christoph Borchardt & Hannes Fritz
    2. Arbeitsschritte
    unsere Durchführung
    • Einführung
    · Kamera vorbereiten
    · erklären der Methode
    • Beobachtung
    · 1 Auszubildender notiert und fragt nach
    · 1 Beobachter filmt

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  13. Contextual Inquiry | Usability Engineering Methods | Jan-Christoph Borchardt & Hannes Fritz
    2. Arbeitsschritte
    Auswertung / Work-Models
    • Sequence
    · Ablauf der Aktionen
    • Flow
    · Kommunikationsdiagramm in Flussform
    • Artifact
    · Repräsentation des Objekts (z.B. Kalender)
    • Physical
    · Repräsentation des Nutzungsumfeldes
    • Culture
    · formelle: Sprache, Organisation, Richtlinien
    · informelle: Emotionen, Ästhetik

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  14. Contextual Inquiry | Usability Engineering Methods | Jan-Christoph Borchardt & Hannes Fritz
    3. Arbeitsweise
    der Nutzer
    • Anlaufstelle für studienrelevante Themen
    • Suche nach Informationen über Kurs / Seminar / Vorlesung
    · in Skripten
    · in Nachrichtenforen
    • Austausch mit anderen Studenten, Tutor & Professor
    · Gruppenarbeiten verteilen
    · Fortschritt abgleichen
    · nächste Schritte planen

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  15. Contextual Inquiry | Usability Engineering Methods | Jan-Christoph Borchardt & Hannes Fritz
    3. Arbeitsweise
    der Nutzer
    • Kommunikation hauptsächlich über externe Programme
    · neue Nachrichten per Mailbenachrichtigung
    · kurze Absprachen per ICQ
    · Daten per Mail, FTP oder backboard
    • Klares Ziel
    · Skript von UE Methods herunterladen und ausdrucken
    · Abgabe für Interaktionsdesign herausfinden
    · Gruppenmitglieder in Multimediadidaktik ermitteln

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  16. Contextual Inquiry | Usability Engineering Methods | Jan-Christoph Borchardt & Hannes Fritz
    3. Arbeitsweise
    Flow-Model
    moodle
    Student
    Skripte gedruckt
    Student
    Skripte digital
    Dozent
    Tutor
    Vorlesung
    Thema Kurs
    Nachrichten-
    forum
    Gruppen-
    forum
    Profil
    Profil
    Profil
    Profil
    nehmen teil
    Skripte / Links /
    Fotos
    teilt zu
    kündigt an
    hält
    recherchiert
    informiert
    sich
    Kommunikation via
    ICQ, Mail, Messi hilft bei
    Projekt
    Terminabsprache
    mit Tutor /
    Ergebnisse
    Terminabsprache /
    Feedback
    ruft ab
    Newsletter
    außer bei
    neuen Skripten
    Terminabsprache
    untereinander
    informiert
    sich
    Info über
    neue Skripte

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  17. Contextual Inquiry | Usability Engineering Methods | Jan-Christoph Borchardt & Hannes Fritz
    3. Arbeitsweise
    Sequence-Model
    USER 1
    Bookmark zu Moodle-Hauptseite
    gibt Kürzel und Passwort ein
    sucht Studiengang
    wählt Dozent aus
    wählt Fach aus
    »weil ich das einfacher finde«
    scrollt runter
    kontrolliert letzte Aktivitäten
    schaut Folie im Browser an
    kontrolliert Nachrichtenforen manuell
    (Mail-Newsletter ignoriert)
    klickt auf Forenlink
    »Das dauert jetzt aber lang.«
    scrollt runter
    zurück per Browser / Breadcrumbs
    USER 2
    Bookmark zu Moodle-Hauptseite
    gibt Kürzel und Passwort ein
    klickt auf MyMoodle
    wählt Fach aus
    scrollt runter
    klickt auf Script
    speichert es auf Festplatte
    anschauen von Festplatte aus
    bekommt Newsletter
    geht über MyMoodle in Kurs
    scrollt zu Nachrichtenforum
    klickt auf Nachrichtenforum
    zurück per Mausgesten
    ABSICHT
    Anmeldung
    Fach wählen
    auf neue Skripte kontrollieren
    keine neuen Skripte vorhanden
    auf neue Forenbeiträge kontrollieren

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  18. Contextual Inquiry | Usability Engineering Methods | Jan-Christoph Borchardt & Hannes Fritz
    4. Beurteilung
    Vor- & Nachteile der Methode
    • nah am Nutzer
    • unterschiedliche Sichtweisen
    • tatsächliche Nutzung
    • zeigt, was Nutzer nicht
    artikulieren können
    • passende Nutzer finden
    • zeitaufwändig
    • aufdringlich

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  19. Contextual Inquiry | Usability Engineering Methods | Jan-Christoph Borchardt & Hannes Fritz
    4. Beurteilung
    Basic Rules of Usability
    Watch what people actually do.
    Do not believe what people say they do.
    Definitely don’t believe what people predict
    they may do in the future.
    – Nielsen (2001)
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  20. Contextual Inquiry | Usability Engineering Methods | Jan-Christoph Borchardt & Hannes Fritz
    5. Tipps
    zur praktischen Anwendung
    • authentisches Arbeitsverhalten sicherstellen
    • Videoaufnahmen zur späteren Kontrolle
    · Privatsphäre wahren
    • keine Angst vor falschen Fragen haben
    • Abgrenzung von Evaluation
    • schwierig, Vorwissen zurückzuhalten

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  21. Contextual Inquiry | Usability Engineering Methods | Jan-Christoph Borchardt & Hannes Fritz
    Ende
    Quellen
    • Beyer, H. & Holtzblatt, K. (1998). Contextual Design:
    Defining Customer-Centered Systems
    • Kuniavsky, M. (2003). Observing the User Experience
    • http://courses.ischool.berkeley.edu/i213/s09/lectures/i213-3.ppt
    • http://useit.com/alertbox/20010805.html

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